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Jill Keiser

Einsamkeit und der Zusammenhang mit der frühen Bindungserfahrung




Nach längerer Pause bin ich zurück mit einem Blog-Beitrag. Grund für meine Absenz; Ich habe eine Weiterbildung genossen und eine Facebook Seite und Facebook Gruppe eröffnet für Menschen, die sich für das Thema #Persönlichkeitsentwicklung interessieren.

Die Persönlichkeit zu entwickeln ist grundsätzlich für alle von uns ein Thema. Wir können uns durchaus immer weiter entwickeln und damit unser Leben positiv beeinflussen.

Für Menschen mit einem #Bindungstrauma und #Entwicklungstrauma ist die Arbeit an der eigenen Persönlichkeit eine grosse Hilfe und kann verdeckte Traumata sichtbar machen und damit zu einem besseren Verständnis für die eigenen Verhaltens- und Handlungsweisen führen.

Falls Sie interessiert sind mehr über meine Facebook Gruppe und meine Arbeit auf Facebook zu erfahren, hier finden Sie meine Facebook Gruppe https://www.facebook.com/groups/fachberatungtrauma

 

Hier komme ich wieder zurück auf mein Beispiel von Samira. Anhand ihrer fiktiven Geschichte, die auf wahren Begebenheiten aufbaut, versuche ich aufzuzeigen, welche Auswirkungen ein Bindungstrauma mit sich bringt.

 

Samira fühlt sich in ihrem erwachsenen Leben in Ihrer Paar-Beziehung verantwortlich, die Wünsche und Bedürfnisse ihres Partners zu erfüllen. Der Grund für dieses Verantwortungs-gefühl ist in der Beziehung zu ihrer Mutter zu suchen. Ihre Mutter leidet an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung und benötigt alle Aufmerksamkeit. Selbst von ihrer Tochter. Durch ihre Mutter hat Samira gelernt, dass sie einerseits sehr aufmerksam sein muss, wie es ihrer Mutter geht und zudem leisten muss, um Anerkennung oder zumindest ein wenig Zuwendung von ihr zu erhalten. Samira selbst wurde von Ihrer Mutter nicht gesehen und in ihren Bedürfnissen nicht wahrgenommen.

 

Nun sind die primären Bezugspersonen in den ersten drei bis fünf Lebensjahren von existentieller Bedeutung (Diez Grieser, 2022, S. 53). Finden in diesem Alter durch die Bezugspersonen Traumatisierungen statt, werden diese als Bindungs- und Beziehungs-traumatisierungen bezeichnet (Wöller, 2014, S. 15).


Die Forschung hat gezeigt, dass psychisch kranke und/oder selbst traumatisierte Mütter sehr oft für die Erziehung der Kinder nicht genügend Responsivität und Feinfühligkeit mitbringen, was bei den Kindern zu einem desorganisierten Bindungsmuster führt und ihre Fähigkeit mit Stressoren umzugehen, negativ beeinflusst (Diez Grieser, 2022, S. 54). Unter desorganisiertem Bindungsstil wird verstanden, dass sich die primäre Bezugsperson verwirrend und gefährlich bzw. misshandelnd verhält, emotional nicht erreichbar ist oder es ihr nicht möglich ist, «dem Kind in der Not Schutz zu bieten» (Howe, 2015, S. 65), was einer Vernachlässigung gleichkommt (edb.). Ein solches Verhalten der primären Bezugsperson hat Samira durch ihre Mutter erlebt und führt beim Kind und so auch bei Samira zu Angst, welche von der primären Bezugsperson nicht erkannt wird und sie daher auch nichts dagegen unternimmt (Howe, 2015, S. 65).


Daraus resultiert, dass das Bindungssystem von Samira und Kindern in so einer Situation, dauernd aktiviert ist und ihr Zustand der Erregung nicht reguliert wird (Howe, 2015, S. 65). Samira versucht in so einer Situation verschiedene Verhaltensstrategien, wird aber trotzdem keine Fürsorge, Trost oder Nähe erfahren (ebd.). Bei Kindern wie Samira führt das zu einem insgesamt verwirrenden unzusammenhängendem Verhalten und ist desorganisiert (Howe, 2015, S. 66). Innerlich erlebt sich Samira als «verängstigt, allein, ignoriert, gefährlich und sogar böse» (ebd.).


«Eine desorganisierte Bindung weist (...) darauf hin, dass das mentale Selbst untergraben wurde und unorganisiert ist (Fonagy & Target, 2005; zit. in Howe, 2015, S. 66)». Ein weitere Effekt, der sich aus dem desorganisierten Bindungsstil ergibt, ist, dass ein Rollentausch stattfindet (Howe, 2015, S. 184). Samira entwickelt Kontrollstrategien, um sich selbst zu helfen (ebd.). Sie zeigt dabei gegenüber der primären Bezugsperson herrschsüchtige, demütigende, aggressive, zurückweisende oder fürsorgliche, beschützende Verhaltens-weisen, wie sie eigentlich die Mutter gegenüber Samira einnehmen sollte (Howe, 2015, S. 184).

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